Das eigene Balkonkraftwerk in der Schweiz - so gehts!

5 Minuten
13. September 2022

In der Schweiz ein Balkonkraftwerk zu haben liegt im Trend. Stefan Sahlender hat sich mit dem Thema Solar-Balkon und den plug-and-play-Varianten auseinandergesetzt. Und ist kurz vor dem Ziel. Ein Erfahrungsbericht.

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Balkonkraftwerk Schweiz

Plug and Play Solar: Kleine Solarpanels für den Balkon bis zu 600 Watt Leistung können ohne Fachpersonal angeschlossen werden.  Bild: istock.com

Für mich gab es einige Gründe, ein Solarkraftwerk respektive Balkonkraftwerk ins Auge zu fassen: Die voraussichtlich stark schwankenden Energiekosten, Gespräche mit Freunden und Bekannten, die entweder gerade in der Entscheidungsphase sind oder schon eine Balkon-Solaranlage installiert haben, das spielerische Interesse daran, das Ganze mit dem Smart Home zu überwachen und die Daten aufzuzeichnen – und auf lange Sicht die Ausgaben für Strom etwas zu senken. Die eigene Solarenergie zu produzieren – das wäre doch was!

Kleiner Beitrag, grosses Potential

Die 600 Wp (Watt Peak) die maximal unter idealen Bedingungen erzeugt werden können, reichen für den Betrieb eines Laptops und eines Kühlschranks etc. und sind nur ein kleiner Beitrag, zugegeben. Aber machen das viele Leute, ergeben sich Auswirkungen auf den gesamtschweizerischen Energieverbrauch. Und wir dürfen nicht vergessen: Die 600 Watt, die wir im Sommer damit erzeugen, müssen somit nicht von deutschen Gaskraftwerken erzeugt werden, die Pumpspeicher- respektive Flusskraftwerke in der Schweiz müssen weniger Wasser ab- und durchlassen.

Fakt ist auch, dass derzeit viele Privatpersonen ein Balkonkraftwerk kaufen wollen. Dadurch sind die Preise deutlich gestiegen. Und da die globalen Lieferketten immer noch nicht richtig angelaufen sind, müssen alle auch mit längeren Lieferzeiten rechnen.

Abklären ist die halbe Miete

Folgende Punkte waren für mich bei der Vorabklärung wichtig:

  • Gesetzliche Vorgaben / Abklärungen mit involvierten Parteien
  • Erfahrungsberichte, Blogs und Foren von anderen Balkonkraftwerk-Besitzern
  • Auswahl des Shops / Modells / Montagesets
  • Wie nachhaltig ist ein Balkonkraftwerk?
  • Installation der Module
  • Datenaufzeichnung und Auswertung
  • Kosten / Nutzen 

Balkon-Solaranlage – ist das legal?

Am wichtigsten für mich ist natürlich, dass mein ganzes Vorhaben auch legal ist. Eine betriebsbereite Stecker-Solaranlage oder Plug-and-Play-Anlage wird vereinfacht gesagt aufgestellt oder aufgehängt und an die Steckdose angeschlossen. Und bis zu einer Leistung von 600 Watt darf diese auch ohne Fachpersonal angeschlossen werden. Im Detail steht dies beim Eidgenössischem Starkstrominspektorats ESTI, das 2014 ein Bulletin zum Thema Plug and Play Solaranlagen veröffentlicht hat.

Als nächstes habe ich mich bei meinem Vermieter erkundigt, ob es ihn störte, wenn ich ein Solarpanel ans Balkongeländer hängen würde. Der Vermieter willigte ein. Einzige Voraussetzung: die Fassade dürfe keinen Schaden nehmen. Aus den diversen Foren und Facebook-Gruppen habe ich mitgenommen, dass es hilfreich sein kann, die Nachbarn und die Gemeinde anzufragen. Die Bauvorschriften können von Ort zu Ort leicht variieren. Nicht vergessen: Das Balkonkraftwerk muss per Installationsanzeige Plug & Play Solaranlage beim Netzbetreiber angemeldet werden. 

Balkonkraftwerk in der Schweiz – Erfahrungsberichte nutzen

Fehler die andere gemacht haben, muss ich nicht mehr selbst machen, habe ich mir gesagt. Also habe ich die Erfahrungsberichte von anderen Balkonkraftwerk-Besitzern angeschaut. Die Website solarplattform.ch von Ulrich Münch, der sich sehr intensiv mit dem Thema Solar und Balkonkraftwerke beschäftigt, ist definitiv ein guter Einstiegspunkt. Inklusive Facebook-Gruppe, wo sich alle austauschen. Auch die Artikel von von energieschweiz.ch und energie-experten.ch beantworten viele Fragen. 

Plug-and-Play-Solaranlage – welchen Anbietern vertrauen?

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) verlinken auf eine Liste mit diversen Anbietern für Plug-and-Play-Solaranlagen mit 600 Watt, die erlaubt sind. Auf zwei Anbieter von Balkonkraftwerken möchte ich näher eingehen: 

solarbalkon.ch

Das Besondere an diesem Laden ist das Gewicht der Module. Trotz der Grösse von 2 Meter x 1 Meter wiegt ein einzelnes Modul nur 5,7 Kilogramm. Das heisst, es hält auch an etwas fragileren Balkonen. Denn normalerweise wiegen die Module 20 bis 25 Kilogramm. Durch das geringe Gewicht kann jede und jeder die Panels dann mit hochwertigen wetterfesten Kabelbindern befestigen.

 

Willst du ein eigenes Balkonkraftwerk anschaffen?

Solaranlage Solarbalkon

Eine Solaranlage von Solarbalkon.ch – leicht und simpel zu befestigen.  Bild: solarbalkon.ch

solarion.ch

Der Shop ist sehr übersichtlich. Die Namen der mitverkauften Wechselrichter liest man auch immer wieder in der obengenannten Facebook-Gruppe. Für Schweizer Lokalpatrioten gibt es auch ein Set mit Modulen von Meyer Burger.

Wind- und wetterfest montieren

Ich habe mich für Das Powervolle entschieden. Die Panels liefern im Idealfall 900 Wp aber der Wechselrichter ist auf 600 Watt abgeriegelt. So bleibe ich im Rahmen des Erlaubten. Ich kann die Panels auch in Ost-/West-Richtung installieren und habe über den Tag verteilt eine bessere Ausbeute. Nicht vergessen werden sollte das Montageset, damit die Panels wind- und wetterfest montiert werden und auf keinen Fall runterfallen. Wenn sich ein 25 Kilogramm-Solarmodul selbstständig macht, kann das je nach Fallhöhe gehörigen Schaden anrichten. Einen guten Überblick, was es alles an Befestigungsmöglichkeiten gibt, liefert der Shop greenakku.de. 

Thema Nachhaltigkeit

Anfänglich überlegte ich auch, gebrauchte Module und einen gebrauchten Wechselrichter zu kaufen. Problematisch wird es vor allem bei gebrauchten Wechselrichtern, für die es keine Konformitätserklärung gibt. Eher unproblematisch sind gebrauchte Module. Solange die Spezifikationen von Wechselrichter und Panels zusammenpassen, sollte da nichts schief gehen. Eventuell entwickelt sich der Markt für gebrauchte Balkonkraftwerke in den nächsten Jahren noch etwas. Es gibt natürlich auch grosse Portale wie secondsol.com die sich auf den Handel mit gebrauchten Solarequipment spezialisiert haben, aber da kommt man als Endkunde leider nicht dran. Eventuell eine Marktlücke für die lokalen Elektriker.

Installation der Module – kurzes Kabel von Vorteil

Ist das Set aus Wechselrichter und die Panels erst einmal angekommen, geht es an die Installation der Solaranlage für die Steckdose. Zu lange sollte das Kabel zwischen Wechselrichter und der Steckdose nicht sein, sonst kommt es zu Leitungsverlusten. Die Ausrichtung und der Winkel der Balkon-Paneele ist sehr wichtig. Ideal ist, wenn die Panels Richtung Süden zur Sonne zeigen und einen Winkel von 33 Grad haben. Aber nicht alle haben ein Haus oder eine Wohnung, wo diese Parameter genau stimmen. 

 

Stromertrag Solarpanel

Eine geneigte Fläche gegen Süden ist perfekt für den maximalen Stromertrag.  Grafik: energieheld.ch

Da mir der Winkel wichtig ist und ich das ganze am Balkon montieren möchte, werde ich wahrscheinlich das Set Tric F der Firma Wagner bestellen.

Auswertung für Bastler

Punkto Datenaufzeichnung sind dem Smart-Home-Bastler natürlich keine Grenzen gesetzt. Je nach Wechselrichter kann man auch ein Gerät bestellen, das zur herstellerspezifischen Cloud die Daten übermittelt. Ein guter Kompromiss an dieser Stelle ist der myStrom WiFi-Switch. Dieser schickt die Daten zwar auch in die mystrom-Cloud, aber es gibt auch eine Rest-API über welche die Benutzer:innen die Messwerte abfragen und weiterverarbeiten können.

Balkonkraftwerk in der Schweiz – Kosten und Nutzen 

Bei cirka 1000 Franken die ich für ein 600-Watt-Balkonkraftwerk ausgebe, frage ich mich natürlich schon, ob sich diese Investition irgendwann mal auszahlt.

Es wird übers Jahr verteilt – im Winter etwas weniger, im Sommer etwas mehr – cirka 500 bis 600 kWh Strom erzeugen. Diese muss ich dann nicht beim Energieversorger einkaufen. Die Rechenbeispiele gehen noch von den diesjährigen Strompreisen aus. Das ergibt dann cirka 80 – 120 Franken Ersparnis.

Nehme ich die Medienmitteilung des Bundes als Basis für die Berechnung und den Preis von 26.95 Rp./kWh, gibt es 134 – 162 Franken Ersparnis. Teilen wir jetzt grob die 1000 Franken Anschaffungskosten durch 145 Franken, dann muss das Balkonkraftwerk in der Schweiz sieben Jahre laufen. Dann hat es sich amortisiert.

Einspeisevergütung abklären

Rechnen wir jetzt noch 200 Franken für eine ordentliche Befestigung mit dazu, sind es schon 8,2 Jahre. Wir sollten in die Vorabklärung  einbeziehen, ob wir noch einen Elektriker für die Aussendose benötigen und ob der Zähler die Rückspeisung unterstützt. Müssen wir diesen tauschen, treibt das die Kosten auch noch mal nach oben. Das Thema Einspeisevergütung wird Recht gut bei energieheld.ch und bei energie-experten.ch erklärt. Allerdings sollten sich alle beim Netzbetreiber informieren, ob der Zähler bidirektional funktioniert und ob es eine Einspeisevergütung gibt.

Status des Projekts

Mein Balkonkraftwerk ist bestellt. Die Lieferung ist Mitte bis Ende Oktober vorgesehen, da es aktuell keine Wechselrichter gibt. Bei der Gemeinde läuft eine Anfrage, ob es für ein Balkonkraftwerk eine Genehmigung braucht. Das Feedback bis jetzt: Die Gemeinde muss es abklären. Ich sei der erste, der angefragt hat.

Demnächst bestelle ich die Befestigung. Das Ziel rückt näher.

Lies auch: Solarenergie vom Bauernhof – das gigantische Potential!

 

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Autor:in: Stefan
Sahlender
Stefan Sahlender ist in der IT Welt verwurzelt. In seiner Freizeit tüftelt er viel an seinem Smart-Home und ist ziemlich wetterverrückt.
Kommentare
  • Avatar-Foto Viviana:

    Danke für den Bericht. Mutig von Dir zu bestellen, bevor Du die Genehmigung der Gemeinde hast. Das kann auch nach hinten losgehen….

    • Avatar-Foto Gerry:

      Balkonsolar kann man ohne Bewilligung montieren bei 600w. Es ist nur eine Meldepflicht.

      • Avatar-Foto Gast:

        Und das soll nur dazu dienen das der Stromanbieter den Zähler wechseln kann, da hier oft Zähler verbaut sind die Rückwärts drehen können. Sonst könnte man ja den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und der Zähler dreht rückwärts und später wieder beziehen wobei der Zähler wieder vorwärts dreht, das möchte der Stromanbieter natürlich nicht. Eine normale elektrische Grundlast für ein kleines Einfamilienhaus liegt bei 200 – 350 Watt und wenn man also eine 600 Watt Anlage betreibt ist man zumindest im Sommer schnell über dem eigenen Bedarf. Einfach anschließen und mal abwarten.

  • Avatar-Foto Sebastian Bath Solarblitz:

    Hallo Stefan.
    Ich bin Solarexperte und verkaufe diese Anlagen. Bitte ändert doch die Bilder!
    1. Bild: Das ist ein 20W Modul. Das leistet praktisch keinen Beitrag, 20W im besten Fall 20kWh im Jahr. Dann macht das Geländer Schatten und reduziert die Leistung bei Sonne auf ca. 50 Prozent.
    2. Bild: Unsachgemässe Befestigung eines im Vergleich zu einem normalen 300-400W Modulen von 20kg doppelt so teuren Modul. Nicht UV-beständige Kabelbinder brechen nach wenigen Monaten an der Sonne! Und selbst wenn nicht ist das keine sachgerechte Befestigung, das müssten wenigsten deutlich stärkere Kabelbinder sein.
    Dazu kommt: Die Zellen sind empfindlich! Dieses Modul wird im Wind vibrieren. Ich befürchte, dass die Zellen dann Mikrorisse bekommen und das Modul so kürzer lebt…
    LG

    • Avatar-Foto Samuel F.:

      Scheinst ein Profi zu sein in der Tat wird den Balkonkraftwerken zuviel zugemutet. Ich habe ein Hausdach 35 Grad Neigung und genau gegen Süden. Wieviel Watt erzeugt 1m2 Pv bei dieser Ausrichtung maximal?

  • Avatar-Foto Fabian:

    Die Anfrage bei der Gemeinde hätte ich unterlassen. 😉

  • Avatar-Foto Peter:

    Ich würde niemals Kabelbinder verwenden. Zu Not noch mit dem speziellen Metallkabel (safety) sichern. Dann kann man aber gleich nur zwei dieser Kabel nehmen.

    • Avatar-Foto Marie von Solarbalkon:

      Hallo Peter,

      danke für Deinen Kommentar, die Sicherheit geht natürlich vor.

      Die Kabelbinder, die wir bis vor einigen Monaten mitgeschickt haben, tragen jeweils über 100kg Last. Bei 6 Kabelbindern sind das also über 600kg mögliche Last – und das bei einem Panelgewicht von nur 5kg. Unsere Panels sind ja extrem leicht im Vergleich zu den herkömmlichen Alu-Glas-Modulen mit 20-30kg (die Lebensdauer leidet unter der Leichtigkeit übrigens nicht, unsere Panels haben trotzdem alle Härtetests, denen herkömmliche Glas/Metall-Module unterzogen werden, auch bestanden: IEC 61730 und IEC 61215 – also 25 Jahre Lebensdauer).

      Allerdings senden wir inzwischen Befestigungsriemen mit Ratschverschluss mit. Auch sie halten je Stück über 100kg Last, sind aber deutlich praktischer zum Anbringen und Abmachen.
      Und tatsächlich senden wir auch jeweils immer die von Dir erwähnten Metallkabelbinder mit. Weil wir wissen, dass manche Kunden das sichere Gefühl von Metall mögen 🙂 Nötig ist es für die Sicherheit allerdings nicht.

      Lieben Gruss, Marie von Solarbalkon

  • Avatar-Foto Stefan Sahlender:

    Hallo Zusammen,
    entschuldigt die späte Antwort, aber die letzten Monate waren etwas turbulent und es sind Dinge passiert, die so nicht geplant waren.

    @Viviana, @Fabian:
    Ich gebe zu ich war etwas naiv. Kurz: ich brauche einen Bauantrag, aber der Mitarbeiter der Gemeinde hat gemerkt ich meine es ernst damit und er hat gesagt er unterstützt mich bei dem Antrag.

    @Sebastian Bath Solarblitz, @Peter:
    Ich habe mal bei solarbalkon.ch nachgefragt was ihre Meinung dazu ist, zum Thema Kabelbinder und Befestigung der Panels. Antwort werde ich hier posten.
    Bei den Bildern müssen wir schauen, ob es passendere gibt. Ich nehme demnächst meine Panels in Betrieb, evtl. zeigen wir dann die.

  • Avatar-Foto Victor Guillén:

    Interessanter Bericht. Aber die flexiblen Paneele bringen nie und nimmer nur ansatzweise die Leistung eines 20kg Standardpanels. Genau bei der besagten oder angepriesen Firma Solarbalkon habe ich eine Anlage bestellt. Die Paneele waren 80×40 cm ungefähr und die Leistung war 90 Watt Peak, zwei davon wurden als 600 Watt Peak angepriesen. Ich konnte die Anlage retournieren und ich habe mein Geld zurückerhalten. Jetzt wird das 600 Watt Peak mit 4 solchen Paneelen verkauft. 4x 90 = 360 Watt aber zum doppelten Preis wie vgl. auf Ebay oder solarion. Dazu kann ich nur sagen, dass es zumindest prüfenswert wäre, ob sowas unter mutmasslicher absichtlicher Täuschung geht. Besser auf ebay gehen, dort ein 600Wp Set mit 800-1000 Wp Paneele kaufen und liefern lassen. 700 CHF kostet so ein Set. Und ja der Lieferant war in meinem Falle in Polen ansässig, hat aber alles einwandfrei geklappt und die Anlage leistet, was Sie verspricht. Notabene bevor jemand meint, ich liege falsch: im K-tip hatte die besagte Firma eine gute Bewertung erhalten, danach wurden die 20kg Paneele durch die flexiblen ersetzt… merkwürdig oder Gewinnmaximierung. Habe übrigens genaue Messungen vorhanden die beweisen, was diese flexiblen Paneele taugen… gar nix.

    • Avatar-Foto Stefan Sahlender:

      Danke fürs Feedback, genau aus dem Grund habe ich mir die 2x 450 Watt Panels geholt. Allerdings hatte ich auch ein bisschen Pech, der Wechselrichter der bei mir dabei war fällt jedes Mal aus wenn die Sonne scheint, weil zu viel Leistung kommt. Hatte weniger Glück wie Sie, bei mir hat die Rechtsschutzversicherung das Geld für einen passenden Wechselrichter bezahlt. Da die Panel bei mir im Garten stehen konnte ich den Winkel aber auch noch besser anpassen.

  • Avatar-Foto Rainer Suter:

    ich überlege mir ernsthaft, so ein Balkonkraftwerk anzuschaffen. Photovoltaik ist einfach die Zukunft!!

  • Avatar-Foto Thomas Niklaus:

    Ich wollte mir ein Balkonkraftwerk beschaffen und habe auch meinen Vermieter schriftlich angefragt, ob ich dies montieren dürfte. Die Antwort kam fast postwendend, dass die Vermieterin eine solche Anlage nicht bewilligen könnte. Das ist wohlverstanden eine grössere Liegenschaftsverwaltung der drittgrössten Stadt in der Schweiz.

    • Avatar-Foto Stefan Sahlender:

      @Thomas Niklaus: Bei mir haben es zwar die Besitzer erlaubt, aber die Gemeinde sagte sie möchte einen Bauantrag. Den habe ich mittlerweile komplett ausgefüllt und der wäre eigentlich fertig. Wahrscheinlich stelle ich die Panels aber doch in den Garten / Rasen weil das Haus in dem ich wohne aus den 30er Jahren ist und das Balkongeländer aus Stein ist. Damit ich am Haus nichts kaputt mache und damit die Panels auch bei Wind halten und nichts an der Fassade passiert müsste ich ca. noch mal so viel wie Panels gekostet haben in die „nondestruktive“ Befestigung investieren. Als Mieter lohnt sich das nicht. Vielleicht noch eine Idee: Evtl. mal bei der Mangellage Hotline des Kantons nachfragen. Ich drücke es mal diplomatisch und ohne rechtliche Verbindlichkeit aus: Zumindest im Aargau ist es so, was man hinter dem Balkongeländer macht, „bleibt hinter dem Balkongeländer“. 😉

  • Avatar-Foto Roger Britt:

    @Stefan: Wie ist denn der aktuelle Stand? Bauantrag hinter dich gebracht und die Anlage in Betrieb? Hast du schon weitere Erfahrungen?

    Viele Grüsse, Roger

    • Avatar-Foto Stefan Sahlender:

      @Roger Britt:
      – Bauantrag war komplett fertig, dann haben die Vermieter einen Rückzieher gemacht, die Panels sind jetzt auf Euro-Paletten montiert
      – Nachdem ich den Wechselrichter ( dank Rechtsschutzversicherung ) getauscht haben, liefern die Wechselrichter ohne Unterbrüche Strom
      – Stand 29.06.2023 habe ich 344 kWh erzeugt und 75 kWh davon sogar eingespeist. Leerlauf-Verbrauch vom Haus ist ca. 250 Watt, d.h. wenn die Sonne richtig scheint kommt man da schnell darüber
      – Bis man für die Panels auch Geld fürs einspeisen bekommt ist das etwas komplizierter. Der Versorger muss kommen und das abnehmen.
      – An Balkonen würde ich die Panels mittlerweile senkrecht aufhängen. Das gibt nicht so viel Überschuss, den man verschenkt.

  • Avatar-Foto Markus:

    Es sind in der Schweiz alle 600-Watt-Anlagen nur in der Melde-Pflicht. Man kriegt keine Vergütung bei Rückspeisung.
    Der Zähler schaut auf alle Phasen und 600W ist in etwa der Verbrauch, den man mit Kühlschrank, TV, Radio und Modem hat.
    Und es gibt auch sehr gute Anlagen in Deutschland mit allen Tüv-Zulassungen für ca 600 Euro. Da rentiert es sich schon eher. Ich habe jedenfalls so eine und mit ca 150.-Fr im Jahr Einsparung. Eine gute Anschaffung!!

    • Avatar-Foto Stefan Sahlender:

      @Markus: Ich denke mit viel Aufwand würde man was bekommen.

    • Avatar-Foto Hans:

      Hätten Sie eine Referenz für die Panels aus Deutschland? Anbieter, Marke? Klingt interessant und würde mich über zusätzliche Infos freuen

  • Avatar-Foto Hanspeter:

    Habe am 20.10.2020 ein Balkonkraftwerk 600 Watt installiert (2×310 W). Kosten komplett 700.- Fr. Module, Wechselrichter Aufstell-Rahmen, Verlängerungskabel bis Steckdose. Dazu noch Fr. 45.- für Messstecker. Aktueller Stromertrag 1778 Kwh. Wenn pro Kwh 25 Rappen gerechnet wird, haben sich ca. 450.- Fr. wieder eingespielt. Also die Anlage in 5 Jahren bezahlt. Unschön sind die Beamtengebühren, die 599.- Fr. betragen. Für was bleibt der Phantasie überlassen. Rückblickend lohnt sich die Anlage bestimmt. Natürlich ohne Beamten-Wahnsinn!

  • Avatar-Foto Karlheinz:

    Wir haben eine recht grosse gedeckte Terasse mit Süd-West Ausrichtung und einen Sichtschutz Gitter als Abschluss. Gerne hätten wir eine 600 Watt Balkon Solaranlage montiert. Da wir eine Wärmepumpe mit 408 Watt für die Heizung und das Warmwasser in der Wohnung haben, hätten wir viel Energie einsparen können. Leider hat die Hausverwaltung die Erlaubnis verweigert, mit der Begründung, das Erscheinungsbild des Gebäudes wird gestört. Eine Montage innerhalb der Terrasse ist leider wegen Verschattung nicht möglich. In Deutschland wurde per Gesetz die Installation einer Balkonanlage erlaubt.

  • Avatar-Foto Hugo:

    Hallo zusammen
    Ich möchte auch ein Balkonkraftwerk beschaffen. (übrigens kann Balkon weggelassen werden). Besser wäre 600W Anlage/ Kraftwerk.
    Mich interessiert, wieviel Strom nicht selber verbraucht wird und zwar von einem 600W Kraftwerk, das ein Einfamilienhaus versorgt.
    Hat jemand Zahlen für mich?
    Ich überlege, ob sich ein Speicher lohnen würde.
    Grüsse, Hugo

    • Avatar-Foto Stefan Sahlender:

      @Hugo:
      Also ich bin zwar zwischendurch umgezogen, aber die Zahlen habe ich.
      Das, in dem ich gewohnt habe, hatte einen Leerlaufverbrauch von 180 Watt, die Wohnung jetzt interessanterweise 250 Watt.
      Das solltest du aber auch auf deinem Zähler sehen, einfach ein paar Mal am Tag schauen, wie ungefähr der Durchschnittsverbrauch ist.
      Ich hatte letztes Jahr mit meinem Balkonkraftwerk laut mystrom app 571 kWh erzeugt. Davon eingespeist bis zum Auszug ca. 110 kWh (Zeitraum Mitte Februar bis Ende August). Allerdings keine Einspeisevergütung bekommen, also die 110 kWh verschenkt.
      Mit einer Batterie drücke ich es jetzt mal so aus: Wenn das BKW als Hobby ansieht und du nicht auf Amortisation aus bist, dann aus Interesse ja.
      So als Gedankenspiel was man mit einer Batterie natürlich machen kann, kommt aber auch wieder ein bisschen auf die App dahinter an, bzw. was die Batterie kann:
      Die Batterie so einstellen, dass sie immer alles was grösser ist als der Eigenverbrauch für die Ladung verwenden, also bei mir dann ca. 280 Watt. Das ist im Sommer gut, aber im Winter würde die Batterie dann nie laden. Mit der Batterie kann man dann einfach die Abendstunden im Sommer noch ein bisschen abdecken.
      Ansonsten auf Youtube mal nach: Bonotos Photovoltaik und Batteriespeicher suchen, da hat sich jemand echt Mühe gegeben und auch das Wetter hier mit einbezogen.

      Grüsse Stefan

      • Avatar-Foto Arnold-Philipp:

        Hallo Stefan,

        In Deinem Beitrag fällt mir besonders aus dass Du wiederholt von Einspeiserückvergütung schreibst. Hast Du verstanden dass der produzierte Strom einer Anlagen < 600W z.B. vom Kühlschrank oder den Geräten mit Standby verbraucht wird. Deswegen läuft Dein Stromzähler langsamer oder im bestenfalls Rückwärts. Das ist der finanzielle Ertrag so einer Balkonanlage.

        Was erhoffst Du Dir mit der Anschaffung einer Batterie? Du hast mit Deiner Balkonanlage bereits ein gute Lösung.
        LG Arnold-Philipp

  • Avatar-Foto Mujo:

    Hallo

    Ich habe eine Frage. Ich habe eine Eigentumswohnung. Muss ich die anderen Miteigentümer um Erlaubnis fragen? Vielen Dank

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