Der vollelektrische BMW iX2 - viel Power, viel Platz

3 Minuten
14. Mai 2024

Vollelektrisch in die Ferien – das haben wir mit dem neuen BMW iX2 xDrive30 in den Bergen getestet. Das sogenannte Sports Activity Coupé (SAC) gehört ins Premium-Kompaktsegment. Überzeugt hat das Elektroauto eindeutig beim Fahrkomfort, dem sehr sportlichen Antritt (gerade auf Passstrassen) und dem überraschend grossen Platzangebot – vor allem im Kofferraum. Der Preis ist stolz – für einen langlebigen Stromer aber durchaus vertretbar.

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BMW iX2

Der BMW iX2: Eine solide Reichweite von maximal 449 Kilometern und bis zu 313 PS Leistung.  Bild: BMW

Beginnen wir ganz hinten. Denn wer sich in den Frühlingsferien mit der Familie in die Berge verabschiedet, der muss für jedes Wetter gewappnet sein. Sprich: Die ganze Garderobe muss mit. Alle Sorten von Schuhen, Hosen, Jacken – the full monty. Der BMW iX2 kommt einem da entgegen. Der Kofferraum bietet mit 525 Litern genügend Platz, um selbst Gepäck für vier Passagiere einzuladen.

Bis zu 1400 Liter Kofferraumvolumen

Da können wir es verschmerzen, dass es vorne keinen Frunk gibt, also zusätzlicher Stauraum fehlt. Wer zum grossen Einkauf unterwegs ist und die Sitze (drei Teile) umklappt, der hat gar 1400 Liter Volumen zur Verfügung. Auch im Vergleich mit 15 E-Auto-Neuheiten 2024 sieht er da gut aus.

BMW iX2 Kofferraum

Genügend Stauraum: 525 Liter, mit umgeklappten Sitzen bis zu 1400 Liter – zwei Ladekabel gibt es übrigens direkt unter dem Kofferraum.  Bild: BMW

Ein sportliches Vergnügen in jeder Hinsicht

Wer sich einen BMW iX2 leistet, bekommt nicht einfach ein Elektroauto, sondern ein Coupé mit sportlichem Fahrwerk und sehr direkter Lenkung. Auf den kurvigen Strassen im Berner Oberland – inklusive Brünig-Pass – war der Stromer jedenfalls voll im Element. Die bequemen Sitze geben ausgezeichneten Seitenhalt und das Überholen ist schon gar kein Problem. Wenn wir die eingebaute Boost-Taste bedienen, haben wir für 10 Sekunden bis zu 230 kW Power (313 PS) – ein enormer Schub. Allzu oft sollte man sich – aber das gilt ja grundsätzlich für jeden Stromer – eine allzu ambitionierte Fahrweise nicht leisten. Denn das kostet natürlich Reichweite. Darum macht es auch Sinn, dass der iX2 bei 180 km/h elektronisch abgeriegelt ist. Mehr braucht eigentlich auch keiner. Was den Platz auf den Rücksitzen anbelangt ist die Beinfreiheit mehr als solide, in der Höhe gibts für grossgewachsene Passagiere über 180 Zentimeter von Kopf bis zum abfallenden Dach nicht mehr viel Spielraum.

BMW iX2 Heck

Die Heckpartie des BMW iX2 mit dem sportlichen Akzent des Coupés.  Bild: BMW

BMW iX2 – solide Reichweite, kein Weltmeister beim Ladevorgang

Wer sich in der Schweiz bewegt und nicht pausenlos das Limit ausreizt, ist mit dem BMW iX2 auch in Sachen Reichweite gut bedient. Der Lithium-Ionen-Akku hat gemäss WLTP eine Reichweite zwischen 417 bis maximal 449 Kilometern bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 16,3 – 17,7 kWh/100 km.

Beim Ladevorgang braucht es etwas Geduld. Laden wir daheim mit dem Typ 2-Anschluss für 11 kW (22 kW gibts optional), sind wir in 6,5 Stunden am Ziel. Unterwegs können wir an der DC-Säule mit CCS-Anschluss mit maximal 130 kW laden – im Gegensatz zum i5 und i7, die mit über 200 kW laden. Von 0 auf 80 Prozent müssen wir darum 30 Minuten einberechnen. Das ist okay, aber nicht weltmeisterlich. Am Anfang der Ladezeit kann der iX2 aber 120 Kilometer Reichweite in 10 Minuten aufsaugen. Wer sich „Ladestationen fürs Elektroauto – die besten Tipps für die Reise“ anschaut, sollte aber so oder so nie unnötig lange warten müssen.

Cockpit

Das Cockpit des iX2: Edle Verarbeitung und gut aufgeräumt.  Bild: BMW

Cockpit – Fahrassistenz und Sprachsteuerung überzeugen

Während unserer Fahrt hätten wir uns theoretisch mehrfach der schönen Landschaft hingeben können – so gut ist die Fahrassistenz mit Tempoerkennung, Abstand-Haltung und Spurfindung. Weil ansonsten fast alles über den Touchscreen funktioniert, sollte man – wenn nicht eine willige Person auf dem Beifahrersitz assistiert – noch vor der Fahrt die wichtigsten Einstellungen vornehmen. Gerade was die Einstellungen der Klimaanlage betrifft. Das ist uns natürlich vor allem auf den kurvigen Strassen im Berggebiet aufgefallen, wo die Aufmerksamkeit noch mehr dem Lenken gilt. Die Sprachsteuerung kann aber bereits vieles, gerade beim Navi. Auch wenn sie unser gepflegtes Hochdeutsch nicht durchgehend korrekt verstanden hat, kamen wir spätestens beim zweiten Versuch zum Ziel.

Fazit: Der BMW iX2 ist ein Auto mit grossem Spassfaktor und sehr sportlich unterwegs. Der Spass hat allerdings seinen Preis. Beim BMW iX2 xDrive 30 gehts ab 62’100 Franken los. Die Basisvariante des iX2 ist ab 55’300 Franken erhältlich. Nicht gerade wenig, aber für einen langlebigen Stromer mit diesen Qualitäten durchaus vertretbar.

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Autor:in: Christian
Bürge
Der Journalist ist Co-Founder und Chefredaktor des Magazins
Go Green.
www.christianbuerge.com
Kommentare
  • Avatar-Foto Roland:

    Unter 500 km Reichweite? BMW ist also noch nicht bei den Leuten…

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