DNA und Gesundheit - wie wir Einfluss nehmen können

4 Minuten
6. März 2023

Die Forschung weiss heute, dass Umwelteinflüsse und unser Lebensstil einen Einfluss auf unser Erbgut haben. Das zeigten Studien der renommierten Max-Planck-Gesellschaft. Unser Autor empfiehlt, für die Gesundheit mehr Entspannungstechniken, Meditation und Achtsamkeit in den Alltag einzubauen.

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DNA Gesundheit

Viel mehr als nur Durchatmen: Die Umwelt und unser Verhalten haben einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Erbgut.  Bild: istock.com

Bereits in früheren Beiträgen bin ich auf den Einfluss deines Bewusstseins und deiner Gefühle auf deine Gesundheit eingegangen. In diesem Beitrag möchte ich Ergebnisse aus der Zell- und Bewusstseinsforschung teilen.

Dass wir uns psychisch und körperlich besser fühlen und sogar unser Immunsystem gestärkt wird, wenn wir uns in einem positiven Bewusstseinszustand befinden, ist nicht neu und für die meisten auch direkt erfahrbar. Weshalb das aber so ist, ist für viele ein Rätsel. Bilden wir uns das lediglich ein? Auf keinen Fall. Eine wichtige Rolle bei der Erklärung dieses Phänomens spielt unsere DNA.

Bestimmt die DNA unser ganzes Leben?

DNA ist die Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure. Diese ist ein Molekül, welches sich in deinen Zellen befindet. Die DNA setzt sich aus einzelnen Teilen zusammen, die wir Gene nennen. Die Gene sind Informationsträger. Sie sind verantwortlich dafür, dass und wie sich dein Körper entwickelt. Jedes Genom trägt eine andere Information in sich. Wir sprechen oft auch vom Erbgut. Nicht nur der Körperbau, sondern auch innere Vorgänge (beispielsweise die Immunabwehr, Wundheilung usw.) und sogar das Verhalten eines Menschen wird von seiner DNA wesentlich beeinflusst.

Seit 1953 die Gene entdeckt wurden, galt die DNA als Bauplan für unser Leben. Es wurde angenommen, dass die DNA für die meisten Eigenschaften sowie Verhalten, Intelligenz und Krankheit oder Gesundheit massgebend sind. Wir alle kennen sie, die sogenannten «Erbkrankheiten». Dieser Informationscode, die DNA galt lange Zeit als absolut festgelegt und unveränderlich. Es herrschte die Ansicht vor, dass eine Krankheit sehr wahrscheinlich irgendwann ausbricht, wenn ein bestimmtes «Krankheitsgenom» in einer DNA vorhanden ist.

Nicht alle Gene werden aktiv

Dem amerikanischen Genetiker Seymour Benzer gelang es bereits 1955, so etwas wie eine Feinstruktur des genetischen Materials auszuarbeiten – ganz ohne biochemische Hilfsmittel. Benzer kreuzte bakterielle Viren – Phagen – und stellte fest, dass sich Mutationen in ihnen durch den Austausch eines einzigen Moleküls – einer sogenannten Base – erklären liessen.

1975 stellten Robin Holliday und Arthur Riggs unabhängig voneinander fest, dass chemische Veränderungen der DNA durch das Hinzufügen kleiner Moleküle (sogenannte Methylgruppen), die Aktivität von Genen kontrollieren können. Es ergab sich ein neuer Forschungszweig. Die sogenannte Epigenetik, welche die Entwicklung der Gene und den Einfluss der Mitwelt auf die DNA erforscht.

Am 13. Juli 2017 veröffentlichte das Max-Plank-Institut einen Artikel über die Forschungsergebnisse vom Einfluss äusserer Ereignisse, Lebensweisen und traumatischen Erfahrungen auf die DNA. Die Forscher fanden heraus, dass diverse Einflüsse die DNA eines Menschen verändern. Diese Veränderungen werden sogar an die nächsten Generationen weitergegeben. Heute wissen wir, dass nicht alle Gene zwingend aktiv werden. Welche Gene aktiv sind oder werden und welche inaktiv bleiben, hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab.

DNA Gene

Im psychischen und physischen Gleichgewicht sein heisst auch, entsprechend zu leben.  Bild: istock.com

Können Krankheiten so behandelt werden?

Noch steckt die Forschung zu diesem Thema in den Kinderschuhen. Die Frage ist, ob wir Krankheiten, die auf ein inneres Ungleichgewicht, Vererbung oder eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen sind, über das Bewusstsein oder die Lebensweise behandeln können. Und wie wirkt sich dann dieses Wissen auf unsere Persönlichkeiten aus? Wie wollen wir sein, wenn wir wissen, dass wir die Möglichkeit haben, dies bewusst zu beeinflussen?

Zurzeit gibt es noch viele offene Fragen. Mit Sicherheit können wir jedoch sagen, dass uns mit diesen Erkenntnissen ein enormes Potential zur Verfügung steht.

Tipps für das tägliche Leben

Für das tägliche Leben und einen positiven Einfluss auf deine Gesundheit und deine Persönlichkeit sind vor allem folgende Punkte relevant:

  • Deine DNA ist nicht in Stein gemeisselt, sondern kann sich verändern.
  • Wie du dich selbst siehst, was du von dir denkst und wie du dein Leben betrachtest, hat Einfluss auf deine DNA, welche wiederum Einfluss auf dich hat.
  • Wenn du dich in einem angenehmen und entspannten Zustand befindest, kann sich deine DNA regenerieren und wieder in einen ausgeglichenen Zustand finden.
  • Entspannungstechniken, Meditation, Achtsamkeit usw. dienen weit mehr als nur zur Steigerung deines Wohlbefindens. Sie haben direkten Einfluss auf deine Gesundheit.
  • Wir haben mehr Einfluss auf unsere Gesundheit, als den meisten Menschen bewusst ist.

In einem vorgängigen Artikel: «Achtsamkeit – so kannst du deine Gesundheit beeinflussen» erfährst du, wie du in einen positiven Bewusstseinszustand gelangst und somit förderlichen Einfluss auf deine DNA nehmen kannst.

 

Willst du mehr über unseren Meditationslehrer, Coach und Waldbaden-Experten Hassan Hjaij wissen? Dann kontaktiere ihn einfach!

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Autor:in: Hassan
Hjaij
Hassan Hjaij unterstützt KMUs als Coach im zwischenmenschlichen Bereich. Er behandelt relevante Themen mit Fokus auf die menschenzentrierte Unternehmenskultur wie emotionale Intelligenz, Reflective-Leadership, Gesundheitsförderung und Self-Care.
Dazu ist er Achtsamkeitstrainer, Meditationslehrer und Shinrin-Yoku-Experte und gründete die Erlebniswelt Waldbaden Ostschweiz.
www.hjaij.ch
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