Geschenke verpacken ohne Abfall - dank Furoshiki

4 Minuten
8. Dezember 2021

Geschenke verpacken vergrössert unsere Vorfreude auf die Feiertage. Und die wird noch grösser, wenn du dabei keinen Abfall produzierst. Nachhaltige Weihnachten ohne viel Geschenkpapier, das sofort im Müll landet? Das geht dank der japanischen Tradition Furoshiki. Versuch es einfach!

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Weihnachtsgeschenke verpacken mit Furoshiki

Weihnachtsgeschenke ohne Abfall verpacken: Das geht mit Leinentüchern und der japanischen Furoshiki-Tradition. Bild: istock.com

Wer freut sich nicht auf Geschenke? Wir lieben sie alle! Und freuen uns sowohl bei der Suche nach dem passenden Geschenk als auch beim auspacken. Doch wie können wir Geschenke abfallfrei einpacken? Wie können wir den ganzen Müll vermeiden? Als ich mir vor Jahren diese Frage stellte wurde ich sehr schnell fündig. Denn eine alte Tradition aus Japan ist in Fernasien sehr verbreitet. Furoshiki heisst das Zauberwort. Das ist ein in der Regel quadratisches Tuch, welches kombiniert mit alten Knopftechniken aus dem Fernosten die schönsten Geschenk-Verpackungen zaubert.

Wie packst du deine Geschenke ein?

Es gibt bereits viele Youtube-Videos dazu. Wer gerne etwas tiefer eintauchen möchte, könnte auch die liebe Ye Tao Jarrett von livegreen.ch für einen Workshop buchen. Warum nicht einen tollen Event zu Hause mit Freunden und Familie organisieren? Der Spass, zusammen etwas zu erleben und dabei achtsame Wege zu beschreiten, ist garantiert.

Geschenke verpacken – nimm Zweige und Tannzapfen

Statt Bänder, Schlaufen und sonstige Deko-Elemente zu nehmen kannst du dich der Natur bedienen. Nimm Zweige oder Tannenzapfen aus dem Wald oder dem Park in deiner Nähe. Du kannst auch Sternanis aus deinem Küchenschrank, getrocknete Zitrusscheiben oder Zimtstangen nehmen. Und dann daraus eine wunderschöne Dekoration basteln. Ich arbeite gerne mit einem Stück Draht oder Naturschnüren statt Heissleim. Weil Draht später entfernt und für etwas anderes verwendet werden kann, und der Rest geht in den Kompost. Ist aber alles voll mit Leim voll, muss ich das Ganze in den Abfall schmeissen.
Verpackung Geschenke nachhaltig gogreen

So kann es unter deinem Baum aussehen: Geschenke mit der Furoshiki-Technik eingepackt, die Deko kommt aus der Natur. Bild: istock.com

Vielleicht magst Du gleich ein Furoshiki verschenken. Diese Tücher werden mit einer speziellen Technik gewebt und bedruckt. Abgesehen von der unterschiedlichen Farbe sind beide Seiten gleich. So dass die Furoshiki beidseitig verwendet werden können. Hinter den Designs von Ye Tao Jerret sind verschiedene Symboliken verborgen. Im ersten Jahr habe ich nach einem Workshop bei ihr einen riesigen Kürbis verpackt und einer Freundin in einem Furoshiki geschenkt. Die Freude war riesig. Der Kürbis kam aus meinem Garten, das Tuch durfte sie behalten und benutzt diese jetzt als Einkauftasche. Denn das Praktische ist: mit einem Furoshiki-Tuch kannst du eine Tasche knöpfen.

Furoshiki selber machen

Du musst dein Furoshiki auch nicht kaufen. Falls Du bereits ein Geschenk hast, kannst du in deinem Schrank oder in einem Brockenhaus nach Halstüchern suchen. Grossmütter hatten in der Regel eine tolle Sammlung an Hals- oder Kopftüchern, welchen wir neues Leben einhauchen könnten. Mit einer Nähmaschine kannst du auch alte Bettwäsche umfunktionieren. Ein quadratisches Stück Stoff, welches du rundherum nähst – und schon hast du dein eigenes Furoshiki.

Gebrauchte Dinge oder Zeit schenken ist nachhaltig

Ich möchte dennoch erwähnen, dass du nicht unbedingt Dinge schenken musst. Überlege dir, ob du den lieben Menschen nicht lieber Zeit schenken möchtest, denn Zeit ist für mich gleichbedeutend mit Liebe. Sie hat Qualität. Und ist garantiert abfallfrei. Unseren Eltern schenken wir Konzert- und Theaterbesuche oder ein schönes Essen. Sie brauchen keine Dinge und sind immer sehr dankbar für die Extrazeit mit uns.
Wir haben ein Patenmädchen im Alter von zwölf Jahren. Und zwei Patenbuben im Alter von fünf Jahren. Diese haben höchst selten Dinge von uns geschenkt bekommen. Stattdessen schenken wir „Einen Tag mit Gotte und Götti“ und erleben so eine tolle Zeit mit Ihnen. Meine kleine Nichte, welche zugleich mein Patenmädchen ist, sagt jedes Mal nach einem solchen Tag mit uns: „Das war der schönste Tag in meinem Leben.“ Und das ist für uns das grösste Geschenk.
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Autor:in: Elly
Brufani
Elly Brufani lebt schon lange in einem Zero-Waste-Haushalt und findet kreative Wege, den Fussabdruck zu minimieren.
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