Kinder gehen mit der Technik mit Leichtigkeit um: entscheidend ist, wie wir KI clever nutzen. Bild: istock.com
Es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig einen sicheren, reflektierten und verantwortungsvollen Umgang mit diesen Technologien erlernen. Eltern und pädagogische Fachpersonen sollten wissen, wie KI – insbesondere textbasierte Tools wie ChatGPT – sinnvoll im Alltag eingesetzt werden kann. Aber auch, wo die Grenzen liegen und welche Kompetenzen Kinder benötigen, um souverän mit KI umzugehen.
Was genau macht ChatGPT nochmal?
Künstliche Intelligenz beschreibt Systeme, die auf Basis grosser Datenmengen Muster erkennen, Vorhersagen treffen oder Texte generieren können – ähnlich einem menschlichen Lernprozess, jedoch ohne echtes Verständnis, Bewusstsein oder Gefühle.
Ein bekanntes Beispiel ist ChatGPT, ein sogenanntes Sprachmodell, das auf Texteingaben, sogenannte Prompts, reagiert und auf dieser Grundlage passende, meist gut formulierte Antworten generiert. Dabei handelt es sich nicht um ein echtes „Verstehen“, sondern um eine rechnerische Wahrscheinlichkeitsbewertung, welche Wörter zueinander passen. ChatGPT liefert keine „Wahrheiten“, sondern erstellt Vorschläge auf Basis seiner Trainingsdaten – dies kann hilfreich, aber auch irreführend sein.
Früh die digitale Mündigkeit fördern
Die Nutzung von KI-gestützten Tools gehört für viele Kinder bereits zum Alltag. Umso wichtiger ist es, ihnen grundlegendes Wissen über Funktionsweise, Möglichkeiten und Risiken zu vermitteln. Ziel ist es, digitale Mündigkeit zu fördern – also die Fähigkeit, Technologie kritisch und verantwortungsvoll zu nutzen.
Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren befinden sich in einer entscheidenden Entwicklungsphase. In dieser Zeit entstehen viele digitale Routinen – ob bei der Internetrecherche, den Hausaufgaben oder dem Umgang mit Chat-Tools. Wird der Umgang mit KI frühzeitig thematisiert, können Fehlentwicklungen wie kritikloses Denken oder unsachgemässer Datenschutz vermieden werden.
Hausaufgaben strukturieren, Referate vorbereiten
Richtig eingesetzt, bieten KI-Tools wie ChatGPT zahlreiche Potenziale – auch für den Bildungsbereich. Sinnvolle Anwendungen sind etwa Erklärungen zu Lerninhalten in einfacher Sprache oder unterschiedlichen Formaten, Strukturierung von Hausaufgaben oder Projekten, Unterstützung bei kreativen Aufgaben, zum Beispiel beim Schreiben von Geschichten oder beim Brainstorming oder Vorbereitung auf Referate, etwa durch Fragensammlungen oder Gliederungsvorschläge.
Diese Nutzungsmöglichkeiten sind als Unterstützung gedacht – nicht als Ersatz für Lehrpersonen oder eigene Lernprozesse. Entscheidend ist die begleitete und reflektierte Nutzung.

Kein Persilschein für die Eltern: Sie sind gefragt, die Kinder im digitalen Raum und im Umgang mit KI zu begleiten. Bild: istock.com
Niemals persönliche Daten eingeben
Neben den Chancen bestehen auch Risiken, insbesondere bei unreflektierter Anwendung. Viele frei zugängliche KI-Tools speichern Eingaben zur Weiterverarbeitung. Persönliche Daten sollten deshalb keinesfalls eingegeben werden. ChatGPT kann auch fehlerhafte oder veraltete Inhalte generieren. Kinder benötigen deshalb Kompetenzen zur Quellenkritik und zur Überprüfung von Informationen. KI kann uns auch unheimlich erscheinen. Verlernen wir das eigene Denken? Delegieren wir zuviel Denkarbeit? Eine übermässige Nutzung von KI zur Problemlösung kann gemäss Experten tatsächlich dazu führen, dass eigene Lösungsstrategien und Denkfähigkeiten nicht ausreichend trainiert werden. Hier ist Vorsicht geboten. Und auch der zwischenmenschliche Bereich könnte unter KI leiden. Wenn KI-Tools menschliche Interaktionen ersetzen, kann dies die Entwicklung sozialer Kompetenzen beeinträchtigen.
Leitfragen für den kompetenten Umgang mit KI
Kinder sollten frühzeitig lernen, sich Fragen zu stellen, bevor sie KI-Tools nutzen. Etwa, wofür sie KI sinnvoll einsetzen können, was KI nicht leisten kann, welche Infos nicht geteilt werden dürfen, ob erkennbar ist, ob eine Antwort richtig oder falsch ist, warum eigenes Denken entscheidend bleibt und welche Rolle echte Gespräche, Freundschaften und Schule trotz KI spielen.
Die Eltern sollen aktiv begleiten
Eltern übernehmen eine zentrale Rolle in der Vermittlung digitaler Kompetenzen. Die Nutzung von KI sollte deshalb nicht allein dem Kind überlassen werden, sondern aktiv begleitet und regelmässig thematisiert werden. Eine offene Gesprächskultur sowie gemeinsame Erkundung der Tools können Unsicherheiten abbauen und das kritische Denken fördern.
Sophie Hundertmark gilt als Expertin mit viel Praxis- wie auch Forschungserfahrung für Generative AI, Chatbots, künstliche Intelligenz und digitale Assistenten wie ChatGPT. Sie berät internationale Firmen, wie Helvetia, Jura, Raiffeisen, Sparkassen-Finanzgruppe, Gesundheitsorganisationen, wie das Luzerner Kantonsspital oder NGOs, wie das Hilfswerk zum Einsatz, zur Nutzung und zur Verbesserung von AI Anwendungen und Chatbots.
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