Kinder im Internet: Wichtig ist die elterliche Aufsicht im digitalen Raum. Bild: istock.com
Wer Kinder hat, für die Mobiltelefone, Tablets oder Laptops zum Alltag gehören, weiss auch, wie stark man als Elternteil gefragt ist. Um zusammen mit den Kindern einzuordnen, Dinge zu erklären – und hier und da eine klare Linie zu ziehen. Die Tochter erzählt davon, dass sich einige Mitschüler in der Primarschule damit brüsten, die teilweise mit Gewaltszenen gespickte Serie «Squid Game» bereits gestreamt zu haben, der Sohn kann abends nicht einschlafen, weil ihm ein Kollege auf dem Schulweg ein Tiktok-Video gezeigt hat, auf dem das Gesicht einer Frau plötzlich zu einer – durch KI veränderten – Fratze wird. Beängstigende Videos als Mutprobe sind verbreitet. Das ist nicht die absolute Ausnahme, sondern passiert mit Regelmässigkeit. Das Internet ist für Kinder allgegenwärtig. Im Guten wie im Schlechten. Morgens beim Aufstehen über die gestreamten Songs auf Spotify, in der Schule bei der Recherche mit Chat-GPT, nach dem Mittagessen, wenn sie noch schnell die Whatsapp-Nachrichten der Freunde checken, nach den Hausaufgaben am Nachmittag beim Gamen in ihren jeweiligen Welten. Wie sich die Kinder im digitalen Raum bewegen, zeigt im Detail die JAMES-Studie der ZHAW.

Auf Entdeckungsreise im Netz: Kinder brauchen dabei klare Regeln. Bild: istock.com
Eine Reihe potentieller Gefahren
Besonders bei jüngeren Nutzern ist die Gefahr gross, dass sie auf Inhalte stossen, die nicht nur unangebracht, sondern potenziell schädlich für ihre Entwicklung sind. Die Liste an ungeeigneten Inhalten im Netz ist lang. Viele Eltern haben auf dem Radar, Pornografie oder gewalttätige Darstellungen auf den Geräten ihrer Kinder zu verbieten. Dies sind Inhalte, die in der aktuellen rechtlichen Gesetzgebung und im Jugendmedienschutz besondere Aufmerksamkeit erfahren.
Doch die Problematik geht weit über diese klassischen Beispiele hinaus. Die digitale Welt birgt viele weitere Risiken, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so offensichtlich sind, aber trotzdem gravierende Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben können.
Online-Elternabend zu ungeeigneten Inhalten im Netz
Wollen Sie sich zum Thema «ungeeignete Inhalte im Netz» informieren? Der wichtige Online-Elternabend von Swisscom mit Moderatorin Claudia Lässer und drei Expert:innen beantwortet folgende Fragen:
- Was versteht man unter ungeeigneten Inhalten?
- Was kann es für Folgen haben, wenn Kinder solche Inhalte konsumieren?
- Was können Eltern tun, um ihre Kinder davor zu schützen?
- Tipps und Tricks für den Umgang damit
Keine Zeit? Kein Problem! Auf der Website von Swisscom gibt es alles zum Thema.
Fake News – problematischer als viele denken
Ein klassisches Beispiel sind Fake News. Falsche Informationen, die absichtlich verbreitet werden, können nicht nur das Weltbild von Kindern und Jugendlichen verzerren, sondern auch ihr Vertrauen in die Demokratie und die Medien insgesamt beeinträchtigen. Fake News verbreiten sich blitzschnell über Social Media und Apps und sind für junge Nutzer oft schwer von der Wahrheit zu unterscheiden. Eine OECD-Studie zeigt, dass Schweizerinnen und Schweizer Fake News besonders schlecht erkennen. Dies fördert nicht nur eine verzerrte Wahrnehmung der Welt, sondern kann auch zu einer stärkeren Polarisierung der Gesellschaft und Misstrauen gegenüber anderen Menschen führen. Interessant auch punkto Fake News: 30 Prozent der Jugendlichen vertrauen bei der Frage, ob eine Information wahr oder falsch ist, auf ihr Bauchgefühl, und 60 Prozent der 14- bis 18-Jährigen finden es schwierig, den Wahrheitsgehalt einer Online-Aussage zu prüfen.

Fake oder Fakt: 30 Prozent der Jugendlichen vertrauen bei der Frage, ob eine Aussage wahr ist, auf ihr Bauchgefühl. Bild: istock.com
Vom Suchtverhalten bis zur Paracetamol-Challenge
Kinder und Jugendliche haben auch vermehrt ein Problem mit Suchtverhalten, weil Apps, Spiele und soziale Netzwerke bewusst so gestaltet sind, dass sie zum Verbleib anregen. Das kann die psychische Gesundheit gefährden, sowie die schulischen Leistungen und die sozialen Beziehungen beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, Kinder in der digitalen Welt zu begleiten.
Ein anderes Thema sind Influencer auf sozialen Kanälen, welche Kindern und Jugendlichen Probleme bereiten, indem sie unrealistische Körperbilder, Lebensweisen oder Konsumverhalten vermitteln. So kann das Model mit dem perfekten Body bei Teens etwa Essstörungen auslösen oder die Tiktok-Challenge gefährlich für die Gesundheit sein. Ein aktuelles Beispiel: Bei der Paracetamol-Challenge fordern sich die Jugendlichen heraus, möglichst hohe Dosen an Paracetamol zu schlucken – mit unberechenbaren und gefährlichen Folgen.

Bei einer aktuellen Tiktok-Challenge unter Jugendlichen geht es darum, möglichst viel Paracetamol zu schlucken – mit unberechenbaren Folgen. Bild: istock.com
Privatsphäre und Sexting
Ein Thema, wo Eltern ebenfalls gefragt sind, ist der Bereich Datenschutz und Privatsphäre. Persönliche Daten können im Netz gesammelt und missbraucht werden. So geben Kinder bisweilen Informationen weiter oder geraten in die Falle von Sexting, was schwerwiegende Konsequenzen für ihr späteres Leben haben kann. Auch für dieses Thema gibt es auf dem Swisscom-Campus einen aufklärenden Leitfaden.
Kinder im Internet: Eltern sind gefragt
Die digitale Welt bietet viele Chancen, birgt aber auch eine Reihe von Risiken. Die Verantwortung, die Kinder vor ungeeigneten Inhalten zu schützen, liegt vor allem bei den Eltern. Doch ohne das nötige Wissen und die richtigen Ressourcen ist es schwierig, diesem Anspruch gerecht zu werden. Der Online-Elternabend von Swisscom ist ein wertvoller Schritt, um Eltern dabei zu unterstützen, ihre Kinder im Internet sicher zu begleiten.
Hier geht es zu weiteren spannenden Themen wie Sharenting oder das erste Handy-Abo fürs Kind.
Dieser redaktionelle Beitrag entstand im Rahmen der Kooperation mit Swisscom. Er entspricht den Nachhaltigkeitsanforderungen von Go Green.
