Persönliche Nachhaltigkeit: Ein Lächeln und eine Umarmung hilft nicht nur dir, sondern auch deinen Mitmenschen. Bild: istock.com
Im vergangenen Beitrag «Achtsam sein mit dir selbst und deinen Mitmenschen Teil 1/2» ist es in erster Linie um dich gegangen. Ich hoffe ich konnte dich dazu animieren einen Tag lang besonders achtsam mit dir selbst zu sein. Vielleicht konntest du sogar etwas aus diesem Tag beibehalten und lässt es auch heute noch in deinen Alltag einfliessen.
Mit dem heutigen Beitrag möchte ich dich dazu inspirieren, diese achtsame Haltung auch deinen Mitmenschen gegenüber zu entwickeln. Wie in jedem Beitrag erwartet dich am Ende eine Übung, die dich zusätzlich bei der Umsetzung unterstützen wird.
Liebe und Zuneigung sind lebensnotwendig
Wir alle sitzen im selben Boot, oder auf derselben Erde, um genau zu sein. Wir alle sind irgendwann einmal als hilflose Babys auf diese Welt gekommen. Von Anfang an waren wir auf andere Menschen angewiesen. Wir hätten keinen Tag überlebt, wären da keine anderen Menschen gewesen, die uns Nahrung, Wärme, Geborgenheit und Liebe geschenkt hätten. Besonders der letzte Aspekt, die Liebe, wird oftmals unterschätzt und als verkitschte Beilage abgetan. Dass dies ein Trugschluss ist und Liebe für Babys, genauso überlebenswichtig ist wie Nahrung und Wärme, zeigte ein Experiment, das Kaiser Friedrich der 2. im 13. Jahrhundert durchführte. Eine Gruppe von Babys sollte nur mit Nahrung versorgt und gewaschen werden. Liebevolle Zuneigung war strengstens verboten. Das Ergebnis war, dass alle Babys starben
Wie oft lächelst du Menschen an?
Die Emotion beim Lachen kommt nicht nur bei deinem Gegenüber an, sondern hilft auch dir selbst. Bild: istock.com
Lächle! – wir sind aufeinander angewiesen
Auch für uns Erwachsene sind liebevolle Beziehung und Begegnungen lebensnotwendig. Wir sterben vielleicht nicht an Liebesentzug. Aber unsere Lebensqualität, unsere psychische und sogar die körperliche Gesundheit können stark von unseren Beziehungen und unserem Wohlbefinden beeinflusst werden.
Ich denke wir alle erleben Tage, die uns mitnehmen und an denen wir nicht wissen, wie wir diese überstehen sollten. Die einen etwas mehr, die anderen etwas weniger. Manchmal können es Kleinigkeiten sein, die uns aus der Bahn werfen. Kleinigkeiten, die mit einem freundlichen Lächeln, einer liebevollen Geste oder Bemerkung vielleicht schon wieder im Lot wären. Manchmal ist es auch nur die Überzeugung, dass wir allein wären und uns niemand für wertvoll hält und lieb hätte. Wie wunderbar, wenn uns genau in diesem Gedanken ein fremder Mensch liebevoll zulächelt. Dieser Mensch könntest zum Beispiel du sein.
Spring über deinen eigenen Schatten und lächle
Was viele Menschen davon abhält, dieser eine Mensch mit dem freundlichen Lächeln zu sein, sind die eigenen Ängste. Was denkt der wohl von mir, wenn ich ihn einfach anlächle? Ich hätte nicht alle Tassen im Schrank. Vielleicht fühlt er sich auch belästigt oder provoziert dadurch. Ausserdem bin ich doch eine ernsthafte, erwachsene Person und keine verträumte Zauberfeh. Ich versichere dir, in den meisten Fällen wird dein Lächeln dankbar erwidert. Manchmal erntest du auch irritierte Blicke, doch auch diese sind meistens sehr amüsant.
Gerade in der aktuellen Situation erachte ich es als äusserst hilfreich, um nicht zu sagen zwingend nötig, dass wir etwas begreifen: Wir führen keinen Überlebenskampf gegeneinander. Wenn wir zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen, kommen wir weiter. Das ist es doch, was uns als Menschen ausmacht?
In den meisten Fällen wird das Lächeln dankbar erwidert. Bild: istock.com
Hineinhorchen, ob eine Antwort auftaucht
Deinen Mitmenschen achtsam zu begegnen ist eine bewusste Entscheidung, durch die du in eine achtsame innere Haltung gelangst.
Starte den heutigen Tag genau so wie den achtsamen Tag mit dir selbst, indem du dich am Morgen vor den Spiegel stellst und dir in die Augen schaust. Vereinbare mit dir, dass du heute möglichst vielen Menschen auf eine achtsame Art und Weise begegnen möchtest. Beobachte, ob diese Übereinkunft mit dir selbst, etwas in dir auslöst, oder etwas in dir verändert.
Stell dir innerlich die Frage, was es für dich bedeutet, achtsam mit deinen Mitmenschen umzugehen. Und horche aufmerksam, ob in dir eine Antwort auftaucht.
Innere Haltung ist entscheidend für die Qualität der Begegnungen
Versuche heute allen Menschen, denen Du begegnest, möglichst offen und unvoreingenommen gegenüberzutreten. Wenn du bemerkst, dass du jemanden beurteilst, dann sei dir dessen einfach bewusst. Versuche dein Urteil abzulegen und diesen Menschen einfach nur so wahrzunehmen, wie dieser ist. Erinnere dich daran, dass auch dieser seinen Rucksack trägt und genau wie du versucht, das Beste daraus zu machen. Vielleicht kannst du ihm sogar eine kleine Freude mit einem Lächeln machen.
Beobachte, wie es sich anfühlt, anderen Menschen auf diese Weise zu begegnen. Deine innere Haltung ist entscheidend, für die Qualität deiner Begegnungen. Frag dich am Abend, wie dieser Tag für dich war und versuche zu erkennen, ob heute etwas anders war als sonst.
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