Veggieday könnte auch heissen: Eine lecker Bowl mit Tofu, grünen Bohnen und Co.! Bild: istock.com
Wusstest du, dass die weltweite Fleischproduktion mehr Treibhausgase verursacht als der gesamte Verkehr? Und dass für die Produktion von einem Kilogramm Fleisch bis zu 16 Kilogramm Getreide oder Soja benötigt wird? Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch werden 15 500 Liter Wasser verbraucht. Damit könnte ein Mensch ein Jahr lang täglich duschen. Expert*innen sehen die Umstellung der Ernährung als wichtigsten Faktor zur Bekämpfung des Klimawandels. Nicht nur die Umwelt würde es danken. Auch den Tieren und unserer eigenen Gesundheit wäre damit gedient. Jährlich schlachten diverse Unternehmen schweizweit über 75 Millionen sogenannte Nutztiere. Zumeist Schweine, Rinder und Hühner.
Fleischkonsum: Auch die Gesundheit leidet
Darüber hinaus importieren wir zusätzlich 15 Millionen Tiere aus dem Ausland. Fische und Meerestiere sind darin nicht enthalten: Über 70 000 Tonnen Fisch und Meerestiere konsumieren Schweizerinnen und Schweizer pro Jahr. Darunter leidet unsere Gesundheit. Zurzeit konsumieren Schweizer*innen das Dreifache der von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfohlenen Menge Fleisch. Dies begünstigt diverse Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Bereits ein fleischfreier Tag pro Woche trägt erheblich zum Klimaschutz, dem Tierschutz und einer besseren Gesundheit bei.
Die Veggieday-Kampagne von Swissveg – in den Kantinen soll weniger Fleisch konsumiert werden. Bild: Swissveg
Mit dem Projekt «Veggieday» spricht Swissveg Unternehmen, Städte und Gemeinden an. Und will sie bei der Einführung des «Tasty Thursday» unterstützen. Jeden Donnerstag soll bewusst ein leckeres Vegi-Menü (vegan oder vegetarisch) angeboten werden. Nicht nur in öffentlichen Kantinen soll der Veggieday umgesetzt werden. Auch zuhause soll sich der Donnerstag als Veggieday etablieren. Fürs Klima, für die Tiere, für die Gesundheit.
Veggieday – der Donnerstag im Seniorenheim ist pflanzlich
Das Seniorenzentrum Rigahaus in Chur hat im April 2021 den Veggieday eingeführt. Dabei wird jeden Donnerstag vom Frühstück über das Mittagessen bis zum Abendessen auf Fleischprodukte verzichtet. Küchenchef Gerry Rauch schätzt, dass mit dem Veggieday mehr als 400 Kilogramm Fleisch pro Jahr eingespart werden können. Das wirkt sich auch positiv auf den ökologischen Fussabdruck des Rigahaus aus. Gleichzeitig unterstreicht es die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Auch das Wohlbefinden der Bewohner*innen profitiert vom Veggieday. Zahlreiche Studien bestätigen die gesundheitlichen Vorzüge einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung.
Was bringt ein fleischloser Donnerstag?
Was bringt ein veganer oder vegetarischer Tag pro Woche? Dies mögen sich bereits vegan oder vegetarisch lebende Menschen fragen. Zuhause kann sich jede Person problemlos pflanzlich ernähren. Wir können selber kochen. Oder auch auf Fertiggerichte zurückgreifen. Denn in der Gesellschaft und im Detailhandel hat sich die pflanzliche Ernährung bereits etabliert. Die Gastronomie hinkt hinterher. Und genau da setzt der Veggieday an. Der vegan/vegetarische Donnerstag ist ein erster Schritt. Dieser ermöglicht es, dass wir schliesslich die ganze Woche überall lecker vegan oder vegetarisch essen können. Die Verantwortlichen für die Menüplanung sollen zumindest einen Tag pro Woche umdenken. Denn wenn der Veggieday eingeführt wird, werden Köch*innen in der Zubereitung fleischloser Gerichte geübter. Auch die Gastro-Anbieter müssten dann ihr Angebot für den Vegi-Bereich stark ausbauen.
Veggieday – Unternehmen werden ökologischer
Dies hat mehrere Vorteile. So erfahren Fleischesser, wie lecker und herzhaft veganes und vegetarisches Essen ist. Dadurch werden Vorurteile abgebaut. Und es hat positive Auswirkungen. Beispielsweise auf den ökologischen Fussabdruck des Unternehmens. Die pflanzlichen Alternativen spielen eine wichtige Rolle im Nachhaltigkeitskonzept von Firmen. Viele werden mit einem vegetarischen Tag beginnen. Und später einen veganen Tag probieren. Dies geschieht auch im Detailhandel immer wieder. Zuerst versucht sich eine Firma an vegetarischen Produkten. Sie sammelt erste Erfahrungen. Dann geht sie einen Schritt weiter. Und entwickelt schliesslich rein pflanzliche Produkte. Weitere Informationen gibt es unter: veggieday.ch