Nutze die 5 grossen Hebel für Klima und Umwelt

5 Minuten
15. März 2024

Auf einen grossen Teil unseres Umweltfussabdrucks können wir direkt oder indirekt Einfluss nehmen. Doch was bringt wirklich viel? Wir zeigen die 5 grossen Hebel, mit denen wir am meisten für Klima und Umwelt erreichen. Kleine Spoiler: Pflanzlich essen spart zehnmal mehr Emissionen als regional einkaufen. Im Vergleich dazu fast irrelevant sind saisonale Ernährung oder Plastiktüten. Und der schlafende Riese ist am Himmel zu finden.

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Hebel Klima

Die mit Abstand klimaschädlichste aller Fortbewegungsarten ist das Fliegen:  27 Prozent der gesamten Klimawirkung der Schweiz entfallen auf diesen Sektor.  Bild: istock.com

Da liest du dich durch zig Tipps und Ratgeber für einen klimafreundlichen Konsum, achtest beim Kochen auf regionale und saisonale Produkte, vermeidest jedes Plastiksäckli, fährst mit dem Zug in die Ferien, schaltest nachts das W-LAN aus – und dann diese Zahlen.

Gut 13 Tonnen Treibhausgase verursachen wir jährlich pro Person. Das ist nur eine Tonne weniger als noch vor rund acht Jahren. Immerhin zeichnet sich bei unserer Umweltbelastung eine positivere Entwicklung ab. So sank laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) die Gesamtumweltbelastung pro Kopf zwischen 2010 und 2018 um ein Viertel von 35 Millionen Umweltbelastungspunkten (UBP) auf 26 Millionen UBP. Allerdings: Ökologisch verträglich wären lediglich 8,6 Millionen UBP pro Kopf und Jahr. Und nur 3 Tonnen CO2-Äquivalente – nicht 13.

Note to myself: Du machst den Unterschied an der Urne aus!

Dass die Zahlen kaum sinken, hat natürlich viele Gründe, politische wie auch gesellschaftliche. Da stellt sich die Frage, welchen Anteil unseres Treibhausgas-Fussabdrucks wir selbst in der Hand haben und welcher Anteil über politische Massnahmen reduziert werden kann beziehungsweise muss.

Eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) schätzt das maximal mögliche Reduktionspotenzial unseres persönlichen Treibhausgas-Fussabdrucks auf 56 Prozent. Vorausgesetzt, wir sind maximal motiviert und tun alles, was möglich ist. Ein Szenario, das wohl die wenigsten von uns umsetzen können. Geht man vom real Möglichen aus, sieht die Rechnung etwas anders aus. Hier zeigt die Grafik, dass politische Massnahmen und Rahmenbedingungen mit weitem Abstand den grösseren Hebel darstellen. Ähnlich dürfte das Verhältnis bei der Umweltbelastung und deren Reduktion sein, auch wenn dafür keine Zahlen ausgewiesen sind.

Wo tust du persönlich am meisten für Klima und Umwelt?

Reduktionspotential Grafik

Klimaerhitzung: Welchen Beitrag können Eigenverantwortung bzw. politische Massnahmen leisten? Grafik: ZHAW, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, 2021.

Die 5 grossen Hebel für Klima und Umwelt als Einzelperson

Die 5 Hebel sollen dir die Möglichkeit geben, dort anzusetzen, wo du als Einzelperson am meisten bewirken kannst – ganz direkt oder eben indirekt. Natürlich kannst du dich dennoch auch in anderen Bereichen engagieren, ganz im Sinn von: Das eine tun und das andere nicht lassen.

Wie sich zeigt, ist das politische Engagement ein gewichtiger Hebel. Hinzukommen die drei grossen alltäglichen Bereiche Mobilität, Ernährung und Wohnen. Und was letztlich weder im Schweizer Treibhausgasinventar noch in unserem persönlichen Umwelt-Fussabdruck erscheint, sind die Emissionen und Umweltschäden, die durch Investitionen des Schweizer Finanzplatzes entstehen. Sie sind gewaltig. Und auch hier können wir einen Hebel ansetzen.

Doch zuerst der Blick auf unser alltägliches Leben: Hier schenken vor allem die drei erwähnten Bereiche ein: unsere Mobilität, unsere Ernährung und das Wohnen.

Grafik Mobilitöt Wohnen Ernährung

Die Emissionen aus unserer Mobilität, dem Wohnen und unserem Lebensmittelkonsum sind die drei grossen Treiber der Haushalte.  Grafik: Buch «101 Antworten für deinen nachhaltigen Alltag». Daten: Haushalte und Klima im Fokus der Umweltkonten, BFS, 2022.

Hebel 1: Mobilität mit elektrischer oder eigener Kraft

Beim Mobilitäts-Hebel kannst du zum einen beim Reisen zum anderen im Alltag sehr viel bewirken. Wer mit dem Zug in die Ferien fährt, statt ins Flugzeug steigt, reduziert seine Treibhausgasemissionen massiv und zwar mit jedem einzelnen Kilometer. So verbraucht das Flugzeug auf einem Flug innerhalb Europas pro Person und Kilometer 290 Gramm Treibhausgase (CO2-eq), die Bahn hingegen lediglich zwischen 26 und 30 Gramm.

Gemäss den Zahlen des Bundesamts für Umwelt (BAFU) belaufen sich die Treibhausgasemissionen der Schweiz aus dem nationalen und internationalen Flugverkehr auf knapp 6 Mio. t CO₂-Äquivalente. Diese Emissionen müssen mit einem sogenannten Emissionsgewichtungsfaktor (EGF) multipliziert werden, weil sie aufgrund atmosphärischer Prozesse in der Höhe einen stärkeren Klimaeffekt aufweisen als in Bodennähe. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge kann zurzeit konservativ mit einem EGF von 3 gerechnet werden. Damit erhöht sich die Klimawirkung des Flugverkehrs in der Schweiz auf 17.35 Mio. t CO₂, was 27 Prozent der menschengemachten Klimawirkung entspricht.

Da internationale Flüge aber gemäss UN-Klimakonvention nicht in das nationale Total der Treibhausgas-Emissionen eingerechnet werden, ist dies der schlafende Riese unseres Klima-Fussabdrucks.

Velofahren Stadt

Mit dem Velo, dem Elektrovelo oder dem Zug unterwegs zu sein hilft deinem Klimafussabdruck enorm.  Bild: istock.com

So viel Treibhausgase (CO2-eq) in Gramm fallen pro Personenkilometer an

  • Flugzeug (economy, innerhalb Europas): 290
  • Flugzeug (business, innerhalb Europas): 447
  • Flugzeug (economy, interkontinental): 190
  • Bahn (Durchschnitt Fernverkehr CH, Ö, I, F, D): 26
  • Bahn (Durchschnitt Regional- & Fernverkehr CH, Ö, I, F, D): 30

Quelle: Mobitool.ch Faktoren (v2.1), 2020)

Und im Alltag? Hier sprechen die Zahlen für sich: 26 Prozent der Treibhausgas-Emissionen, welche Schweizer Haushalte verursachen, gehen gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) auf das Konto der Mobilität. Und der mit Abstand grösste Teil davon entfällt auf Personenwagen. Dieser Wert ist übrigens aus dem Jahr 2019, denn 2020 und 2021 waren pandemiebedingt Ausnahmeerscheinungen mit tieferen Werten. So oder anders bleibt es aber Fakt, dass alles, was du zu Fuss, mit dem Velo oder elektrifizierten öV zurücklegst, fürs Klima Gold wert ist!

Mobilitaet Grafik

Grafik: Buch «101 Antworten für deinen nachhaltigen Alltag», Daten: Mobitool.ch Faktoren (v2.1), 2020. In den Zahlen berücksichtigt sind nicht nur die direkten Emissionen, sondern unter anderem auch die Fahrzeugherstellung, -wartung und -entsorgung oder Treibstoffherstellung und die Durchschnittsauslastung der verschiedenen Fortbewegungsmittel.

Es hilft dem Klima ganz direkt, wenn wir mit dem öV oder E-Bike zur Arbeit fahren, öfter dafür kleinere Einkäufe zu Fuss und mit dem Velo erledigen oder den Wochenendausflug mit dem Zug machen.

Hebel 2: Ernährung mit mehr Pflanzlichem und weniger Foodwaste

Unser tägliches Essen ist in der ganzen Klimadebatte zum Reizthema geworden. Kein Wunder, Essen ist komplex, emotional. Essen bedeutet Freude und Tradition, vermittelt gesellschaftliche Werte und Status. Essen soll unserer Gesundheit guttun und nicht krank machen. Und mittendrin spielen nun auch noch Klima und Umwelt eine wichtige Rolle.

Etwa ein Viertel unserer Gesamtumweltbelastung verursachen wir allein mit dem, was wir täglich essen und trinken. Unsere Ernährung verursacht pro Kopf und Jahr im Schnitt 1,8 Tonnen Treibhausgas-Emissionen. Was also tun?

In Kürze: Mehr pflanzliche Lebensmittel auf dem Speiseplan, Food Waste vermeiden, öfter zu Fuss oder mit dem Velo einkaufen und Genussmittel wie Schoggi oder Alkohol in Massen geniessen.

Ernährung Grafik

Pflanzlich(er) essen und weniger Foodwaste ist bei weitem wichtiger als der weitverbreitete Glaube, regional und saisonal zu konsumieren sei mehr als die halbe Miete.  Grafik: Buch «101 Antworten für deinen nachhaltigen Alltag». Quelle: ESU-Services, 2022.

Mehr pflanzliche Lebensmittel sind das A und O, sowohl für Klima- als auch andere Umweltbelastungen. Denn unser immenser Konsum tierischer Lebensmittel (allen voran Fleisch) verbraucht unter anderem enorm viel Land und Wasser. Das schadet vor allem auch der Biodiversität. Kommt hinzu, dass unsere Tierbestände enorme Mengen Stickstoff in die Umwelt bringen. Zu viel Stickstoff schwächt Schweizer Wälder und bringt gesunde Böden und Gewässer massiv aus dem Gleichgewicht.

Regional und saisonal ist richtig – aber nützt der Umwelt viel weniger, als die meisten denken

Zudem zeigen die Zahlen unter anderem von WWF, der sich auf die Berechnungen des Ökobilanzierungsunternehmen ESU-services beruft, dass eine vegetarische Ernährung den ernährungsbedingten Treibhausgas-Fussabdruck um ein Viertel reduziert, die vegane Ernährung sogar um 40 Prozent. «Ausschliesslich regionale Produkte zu kaufen verbessert den Fussabdruck hingegen nur um etwa 4 Prozent», schreibt die Organisation. Trotzdem hält sich der Mythos hartnäckig, dass regional und saisonal konsumieren zentral sei für unseren Umweltfussabdruck.

Kaum zu glauben, aber gemäss Foodwaste.ch landet etwa ein Drittel aller Lebensmittel im Abfall, obwohl sie noch geniessbar wären. 330 Kilo Essen pro Kopf und Jahr. Knapp 30 Prozent davon fallen in den Haushalten an. Auf der Seite save food findest du zahlreiche Tipps, die dir im Alltag helfen, Food Waste zu vermeiden.

Zu guter Letzt bringt der Einkauf zu Fuss oder mit dem Velo dem Klima sehr viel mehr, als das Plastiksäckli-Sparen oder immer nur saisonal und regional einzukaufen. Letzteres ist aufgrund des Schweizer Selbstversorgungsgrads auch gar nicht möglich. Deshalb betont das Ökobilanzierungsunternehmen ESU-Services auch, dass es vor allem gilt, Ware aus dem beheizten Gewächshaus sowie Flugware zu vermeiden.

Mehr Antworten auf die Frage, wie du dich zukunftsgerichtet ernähren kannst, findest du in unserem  Interview zum Ernährungsfussabdruck.

Pflanzliche Lebensmittel

Mehr pflanzliche Ernährung verbessert deine persönliche Umweltbilanz enorm.  Bild: istock.com

Bio oder nicht bio?

Dass Bio-Produkte offenbar mehr Treibhausgase verursachen als einsparen, liegt daran, dass sie deutlich mehr Landwirtschaftsfläche brauchen als konventionelle Produkte, insbesondere die tierischen. Die vielen Vorteile für die Umwelt und Biodiversität werden bei der CO2-Bilanz nicht berücksichtigt. Diese Faktoren sind angesichts der Klimaerwärmung und dem fortschreitenden Biodiversitätsverlust aber natürlich genauso wichtig. Was gerne vergessen geht: Würden wir massiv weniger tierische Produkte essen und Food Waste vermeiden, könnte die Weltbevölkerung auch noch bei 10 Milliarden Menschen mit Bio-Lebensmitteln ernährt werden, ohne dass dafür mehr Fläche als heute benötigt würde.

Hebel 3: Dreh die Heizung runter!

Es gibt ganze Anleitungen dazu, wie und in welchen Fällen wir den Wasserkocher verwenden sollen, wie die Abwaschmaschine einzuräumen oder die Waschmaschine zu nutzen ist. Das alles ist natürlich lobenswert. Den tatsächlichen Impact erzielst du aber beim Heizen und Warmwasser, wie das Kuchendiagramm veranschaulicht. Hier verbrauchen wir die meiste Energie. Und gerade Wärmeenergie wird oftmals noch durch Öl und Erdgas erzeugt.

Energieverbrauch Haushalt

Grafik: Buch «101 Antworten für deinen nachhaltigen Alltag», Daten: Der Endenergieverbrauch der privaten Haushalte 2000- 2020. BFE, 2021.

Einfach ist die Sache beim Warmwasser: Sparbrausen und -wasserhähne vermindern den Durchfluss massiv. Auch duschen statt baden verringert den Verbrauch deutlich.

Was selten geht: Wer die Möglichkeit hat, sollte das Haus isolieren lassen und je nach Situation auf eine Wärmepumpe oder andere klimafreundliche Heizung setzen. Das ist realistischerweise für die meisten nicht möglich. Sei es, weil die finanziellen Mittel fehlen oder weil du ohnehin zur grossen Mehrheit der Mieter:innen gehörst.

Was immer geht: Wer in den eigenen vier Wänden richtig viel (fossile) Energie sparen möchte, sollte clever heizen. Denn bereits ein Grad weniger spart rund sechs Prozent Heizenergie und somit auch einiges an Heizkosten. Aber klar: Wer mal versucht, mit 21, 20 oder gar 19 Grad klar zu kommen, wird schnell merken, dass das für Menschen, die auch im Winter gerne mit T-Shirt in der Wohnung herumlaufen, eine Herausforderung sein kann. Helfen kann oftmals nur schon ein Pullover oder die Wolldecke auf dem Sofa und ein elektrisches Wärmekissen und heisser Tee für das Homeoffice. Letzteres ist wesentlich effizienter, als die ganze Wohnung auf 24 Grad zu heizen.

Kleine Wohnung, effektives Heizen

Auch in einer kleineren Wohnung zu wohnen, ist sehr effektiv, um Heizenergie und -kosten zu sparen. Zumal man bei unsanierten Altbauten mit einem Heizenergieverbrauch von rund 180 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter rechnen muss, bei gut sanierten Gebäuden liegt der Wert bei 40 bis 80 kWh pro Quadratmeter. Abgesehen davon profitiert auch die Umwelt in vielerlei Hinsicht von kompakteren Wohnungen. Im Idealfall bleibt mehr Platz für die Natur, es wird weniger Baumaterial benötigt, wir legen uns weniger Kram zu, weil dieser in einer kleineren Wohnung gar keinen Platz findet. Aber schon klar: erstmal muss man eine Wohnung finden, was aktuell alles andere als einfach ist.

Hebel 4: Politisch aktiv werden

Wie bereits erwähnt und wenig überraschend ist die Politik ein mächtiger Hebel gegen den Klimawandel und die Umweltverschmutzung. Doch nicht selten werden ausgerechnet jene Vorlagen abgeschmettert, die sich für ein gesundes Klima und eine intakte Umwelt einsetzen. Zuletzt etwa das CO2-Gesetz, die Trinkwasser-Initiative oder die Konzernverantwortungsinitiative. Fakt ist: Politik kann viel bewirken und gleichzeitig oft frustrieren.

Dass es dennoch immer wieder Erfolge gibt, zeigt etwa die berühmte Rothenthurm-Initiative zum Schutze der Moore von 1987. Ohne diese Volksinitiative, hätten wir vermutlich viele der verbliebenen Moorlandschaften längst verloren. Ein Beispiel jüngeren Datums ist das «Wunder von Glarus»: Der Kanton hat dank eines ambitionierten Maturanden namens Kaj Weibel heute eines der strengsten Energiegesetze. Gegen den Willen von Regierung und Parlament stimmte die Glarner Bevölkerung im September 2021 für das Verbot von Öl- und Gasheizungen in Neubauten und beim Ersatz in bestehenden Gebäuden. Dieser Entscheid ist wesentlich dem Engagement des damals 19-Jährigen zu verdanken und nicht zuletzt Weibels Rede an der Landsgemeinde, welche die Stimmbürgerinnen und -bürger überzeugte. Die Beispiele zeigen, dass politisches Engagement, wie jenes von Kaj Weibel oder die eigene Stimme an der Urne viel bewirken kann.

Setze dich ein – das fängt in der Gemeinde an

Dank der direkten Demokratie in der Schweiz haben wir wesentlich mehr Optionen, politisch mitzuwirken und zu gestalten als die Menschen in anderen Ländern. Das Klimaschutzgesetz vom Juni 2023 ist ein weiteres Beispiel, das dies verdeutlicht. Es entsprang der Gletscher-Initiative, für die eigens der Verein Klimaschutz Schweiz gegründet wurde. Sowohl für die Volksinitiative wie auch später das Klimaschutzgesetz benötigte es viel ehrenamtliches Engagement aus der Bevölkerung.

Natürlich muss es nicht immer gleich nationales Parket sein. Vielleicht gibt es ja etwas, wofür du dich in deiner Gemeinde engagieren kannst? Etwa für mehr Biodiversitätsflächen oder eine Solarpflicht auf öffentlichen Gebäuden, sofern sie dafür geeignet sind.

 

 

abstimmen Schweiz

Ob an der Urne oder – wie hier in Appenzell an der Landsgemeinde : Dein Abstimmungsverhalten hat für die Umwelt entscheidenden Einfluss.  Bild: istock.com

Hebel 5: Unser Geld hat sehr viel Macht

Neben dem politischen ist der finanzielle Hebel der wichtigste im Kampf gegen Klimaerwärmung und Umweltzerstörung. Die Klima-Allianz Schweiz hat mit Daten des BAFU berechnet, dass die in der Schweiz finanzierten Emissionen 20-mal höher liegen als die direkt verursachten Emissionen unseres Landes. Der Treibhausgasfussabdruck des Schweizer Finanzplatzes ist gigantisch.

Unser Geld liegt auf der Bank, in der Pensionskasse, bei der AHV und anderen Versicherern, in der dritten Säule und nicht selten in einem Aktiendepot. Und meist wird es noch entgegen Klima- und Umweltschutz investiert.

Was also tun?

Das eigene Geld bei einer Bank anlegen, die dieses umweltbewusst anlegt. Hier kann das WWF Retailbanking-Rating des WWF und der Leitfaden für Bankkundinnen und -kunden weiterhelfen. Spannend sind auch die Ergebnisse einer Umfrage bei den Banken, welche der Klimastreik Schweiz 2021 gemacht hat. Positiv schnitten dort unter anderem die Alternative Bank Schweiz, Freie Gemeinschaftsbank, Forma Futura oder Globalance ab.

Tipps, wie du dein Geld nachhaltig investieren kannst, haben wir in den folgenden Artikeln zusammengetragen: Nachhaltiges Anlegen – was ist wirklich grün? Und Nachhaltig anlegen / Teil 2: So schaffst du das in 4 Schritten.

Zum Thema Pensionskassen gibt Sandro Leuenberger von der Klima-Allianz Schweiz im Interview einen umfassenden Einblick und erklärt, was wir als Arbeitnehmerinnen und -nehmer tun können, um die PK’s klimafreundlicheren Investments zu bringen. Das Klima-Rating von Klima-Allianz Schweiz zeigt, wie klimafreundlich die grössten Schweizer PKs investieren. Zudem gibt es dort ein Tool, mit dem du deine PK auswählen und ihr direkt ein Mail senden kannst, falls sie nicht nachhaltig ist.

Und letztlich können wir einen Teil unseres Geldes auch spenden. Sei es für konkrete Projekte oder für Organisationen, die sich für einen politischen, technologischen oder gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Klima- und Umweltschutz einsetzen.

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Die Produktion dieses Beitrags hat einiges gekostet.

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PS: Das geht – beispielsweise mit Twint – sehr schnell und einfach!

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Autor:in: Sabina
Galbiati
Sabina Galbiati ist Journalistin und Nachhaltigkeits-Expertin. Sie hat das Buch "101 Antworten für deinen nachhaltigen Alltag" geschrieben.
www.sabinagalbiati.ch
Kommentare
  • Avatar-Foto Patrick:

    Jede Statistik ist nur so gut, wie der, der sie gefälscht hat

    • Avatar-Foto Michael Tobler:

      So lässt sichs natürlich einfach leben: alles, was nicht in mein Weltbild passt, ist gefälscht. Wie die alternativen Fakten von Donald Trump. Eine Bildungseinrichtung wie die ZHAW wäre ruiniert, wenn herauskäme, dass sie Studien fälscht. Von den Zahlen des Bundes reden wir gar nicht.

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